Spiegelthaler Zechenhaus

Spiegeltaler Zechenhaus:

Hier wohnte zur Zeit der Bestandsaufnahe der Preussag der Grabenwärter Schaper mit seiner Familie, die das Zechenhaus zu einer gut geführten Ausflugsgaststätte gemacht hatten. Frau und Tochter betrieben das Gastgeschäft, während Herr Schaper als Preussag beschäftigter sich um die umliegenden Teich und Gräben zu kümmern hatte. Die Inspektion der Gräben und Teiche erfolgte stets fußläufig.

http://spiegelthaler-zechenhaus.de

Text:
Dressel Hans-Jürgen Goslar 2013

Bild Eyecatcher: Historische Postkarte, ca. 1905.

Während der langen Winterabende, es gab ja zu diesen Zeiten noch kein flächendeckendes Fernsehen, geschweige denn Internet, Laptop und Handy, vertrieb man sich die Abende unter anderem mit Hausmusik.
An einem dieser Abende, ist noch in oberharzer Mundart, das Zechenhauslied entstanden.

Leider ist die Melodie zu dem Text verlorengegangen. Falls jemand aus der Leserschaft des Grabenwärters die Melodie zu diesem Text parat hat, würde sich die Redaktion des Grabenwärters über eine Mitteilung freuen.
Hiermit könnte ein Stück Heimatgeschichte gerettet werden.

Geschiche des Spiegeltaler bzw. Kleeblatter Zechenhauses,

aus denUnterlagen des Bergarchivs NLA HSTA BaCl 785/1 Nr. 19.
nach einer Bearbeitung von Klaus Kielgast, Osterode.
Bilder: Historische Postkarten.

16. April 1717:

Das neue Zechenenhaus im Spiegelthal soll wegen des Grabens und alter Radstube nicht an alter Stelle aufgebaut werden, sondern tiefer bei Fuhrmann Hansen.

07. Mai 1707:

Die Materialen für den Bau sollen angeschafft werden.

27. April 1707:

Nach dem Anschlage von Hüttenreuter Töpfer und Bergmeister Bähr fallen die Kosten auf 165 Taler und 20gl.

08. Mai 1717: Schreiben des Kammerpräsidenten aus Hanover mit Genehmigung des Baues.

30. August 1708:

Der Anschlag von 165 Thalern oder 298 Gulden ist mit 187 Gulden überschritten worden. Es folgt eine Aufstellung der Gesamtkosten von 505 mfl.

08.Dezember 1708: Der Kammerpräsident rügt die Mehrkosten, verhält sich aber friedlich.

9 Rem 1723/28: Anschaffung eines neuen Ofens im oberen Spiegelthaler Zechenhaus.

4 Crucis 1730: Im Kleeblatter Zechenhaus sol eine neue Stube gebaut werden.

4 Crucis 1743/8: Holzgeldzuschlag für Pulverhaus erbeten und bewilligt.



31. Mai 1765:

Unterbergmeister Röder, der die Nutzung der drei Gärten im Spiegelthale inne hatte, will den Wildemänner Fleischer die illegale Beweidung der Gärten verbieten.

1. Juni 1765.

Verbotene Abweidung der drei Gärten der Spiegelthaler und Hüttschenthaler Zechenhäusern von den Wildemanner Fleischern, besonderes von Dückhoff.

6 Luciae 1766/17:

Das Kleeblatter Zechenhaus soll verkauft werden, aber nicht abgerissen werden dürfen, es könnte später noch der Lehnschaft Gottes Gnade im Grumbach nützlich sein.



12. April 1766:

Öffentlicher Anschlag über den Verkauf des Kleeblatter Zechenhauses. Das Zechenhaus soll am 7. Mai öffentlich versteigert werden.

3 Trin 1766/17:

Das Kleeblatter Zechenhaus soll verkauft werden da der Spiegelthaler Zug eingestelllt wurde. Es hat nur ein Köhler aus Wolfshagen 30 Thaler geboten.

12 Trin 1766/27:

Dem Köhler Mittendorf soll das Kleeblatter Zechenhaus für 30 Thaler verkauft werden, da sich kein anderer beworben hat.

3 Crucis 1766/8:

Der Köhler Mittendorf aus Wolfshagen kann die 30 Thaler für den Kauf nicht aufbringen. Das Haus soll nun abgedichtet werden.

13rucis 1768/17:

Das Kleeblater Zechenhaus sollte 1766 noch stehengelassen werden, zum Nutzen der Lehnschaft Gnade Gottes im Grumbach. Diese ist aber ins neue Spiegelthaler Glück verlegt worden. Das Zechenhaus soll deshalb mit allen Materialien darinnen für mindestens 20 Thaler verkauft werden.

7 Luciae 1768/9:

Förster Schmidt möchte das Haus, das nun zum Abriss angeboten wurde, doch zu Wohnzwecken unentgeldlich nutzen. Dem wird zugestimmt.




5 Crucis 1769/9:

Der Förster möchte das Haus nebst Land für 30 Thaler erwerben, bei Raten von 2,5 Thalern pro Quartal.

8 Rem 1772/3: Der Förster bittet um Aussetzung von 2 Ratenzahlungen.

4 Crucis 1772/7: Wie oben, jezt ist jedoch vom Spiegelthaler Zechenhaus die Rede.

3 Trin 1809/14:

Der Oberpuchsteiger König bittet um Befreiung der POatent u. Kopfsteuer. (betrifft den Verkauf von Getränken an die Pucharbeiter)

5 April 1809:

An den Schankwirt Joh. Christian König: Gedruckte Mahnung zur Begleichung der Schulden von 5 Fres u. 52 cts,ausgestellt von Piepenbrink.

12 April 1809:

Schreiben des besagten König bezüglich der Kopfsteuer, die er nicht aufbringen kann. Er habe in letzter Zeit u.a, keine Einnahmen erhalten.



1 Luciae 1817/12:

Oberpuchsteiger Degenhardt berichtet, das der Huttmann im Spiegelthaler Zechenhaus mehr Holzgeld (als 3 mfl) benötige, da die Leute von der Grube Spiegelthaler Hoffnung sich trocknen müssten, dieweil der Schacht zu nass sei. Anstelle des Geldes bekommt er 60 Mltr. Holz.

30. Jan 1818:

Der alte Ofen im Zechenhaus soll, wenn möglich, durch einen anderen alten Ofen ersetzt werden.
3. Rem 1818/8: Ein neuer Ofen soll gesetzt werden.

11 Crucis 1826/11:

Durch den Tod des König wird die Wohnung im Spiegelthaler Zechenhaus frei.
Sie soll der Ober..? Süsmann erhalten.

Hier endet die Transliteration von Klaus Kielgast.

Die weitere Geschichte findet sich in der Akte NLA HSTA BaCl: 785/17, beginnend mit dem Jahr 1846.
Diese Akte ist sehr umfangreich, so das hier nur die wichtigsten Begebenheiten wiedergegeben werden.
Die Akte wurde bearbeitet von Wilma u. Klaus Ahlborn.

Quelle für die beiden Berichte:
Arbeitsgemeinschaft Harzer Montangeschichte (2008): Erkenntnisse über Zechenhäuser: NLA HSTA BaCl.